Viel Freude beim lesen

Gedichte W


Warteschleife


Das Braun meiner Haare ist schlohweiß

sitze noch immer in der Warteschleife.

Längst hat sich die Zeit davongeschlichen.

Schnee über allem.

Meine Umgebung weiß, glatt, kalt.

Herz und Verstand eingefroren in meiner Warteschleife.

Oh wundersamer Schnee

schenk deine Wasser einem neuen Frühling.


Tel Aviv, 25.06.2003


Was mein Herz sammelt


Was mein Herz sammelt

in den Tagen der Jahre ohne dich

als beim Verlassen der Träume

sich Alltag breit machte

ein einziger Wunsch

den ich jeden Morgen in die Nacht mitnehme


Jetzt schieben alle Spiegel der Erinnerung

das Bild der Träume in diese ersehnte Stunde

wurde Spiegelglanz verdoppelt

ist geblieben

bloße Faszination unserer Stimmen am Telefon


Ängstlich

fliege ich in die Betrachtung deiner kritischen Augen


Genug


ich fliehe aus den Zweifeln in deine Umarmung

kämpfe ohnmächtig gegen die Zeit


Der Abschied stahl der Sonne die Wärme

ich friere


Mein Herz sammelt diese Stunde


Was wir immer machen wollen....


Was wir immer machen wollen

was wir doch nicht machen

in eine Bar gehen

im Cafe am Meer sitzen

eine Nacht durchtanzen

ein Spaziergang in Regen und Wind

küssen und lieben.


Was wir immer machen wollen

was wir doch nicht machen

ins Theater gehen

oder ins Rockkonzert

oder ins Kino gehen

immer soll alles billig sein.


Was wir immer machen wollen

was wir doch nicht machen

reden miteinander

schwimmen

ausschlafen

immer soll alles schnell gehen.


Was wir immer machen wollen

eine Zukunft bauen.

Doch

morgen früh ist die Zukunft Gegenwart.

Was wir doch nicht machen

lachen


Wegbetrachtung


Ob Hauptweg oder Nebenweg

wichtig scheint mir bei aller Flatterhaftigkeit,

dass der Hauch eines Zieles spürbar bleibt.

Ist nicht auch ein Ziel,

die am Wegrand Wartenden nicht verkümmern zu lassen?

Es mag wohl auch daran liegen,

dass du zuviel Weg zwischen uns gelegt hast.

Wohin soll ich nun gehen?

Wer bist du?

Und wer bin ich?

Wo ist das Glück?

Wo bist du?


Wege sind die Zeit die wir zu gehen haben

gut das keiner weiß wie bemessen sein Weg ist

und auch wäre es gut

wenn unsere beiden Wege

ein einziger sein könnten

wenn unsere Hände

an warmen und kalten Tagen einander halten


Wege sind die Zeit die wir zu gehen haben

in den meisten Fällen bleibt es uns überlassen

ob wir stolperfrei an den Rand der Zeit gelangen


Ich hab mich bemüht einen Weg für uns zu finden

ich war so sicher

die Barrikaden auf diesem Weg

beiseite räumen zu können

denn ich bin die Sonne auf diesem Weg

und war schon heiß vor dem Strahlen

Du aber bist zu kalt

als dass ich dich wärmen könnte

denn mit der Zeit wird mein gelb immer blasser

doch du bleibst kalt


Welt


Der Sprung durch den Feuerreifen ist geschafft.

Elegant wie der schwarze Panther bin ich gesprungen.

Ein neuer Weg über neue Scherben

und der zerfallene Körper blüht Hoffnung.

Lachend –    

Himmelblau, Sternengold

dazwischen oder darüber weht der Schleier!?


Windmühle


Die Windmühle der Fantasie dreht auch ohne Wind

puste

bring die Wünsche in die Wirklichkeit!


Winterfest  machen


Mit Windeseile wechselt die Jahreszeit ihre Garderobe.

Steigt ein in ihr neues, doch immer gleiches Winterkleid.

Sieh zu,

dass du eine Tür findest, die dich beherbergt während dieser kalten Schauer!

Tritt ein, schüttle die alten Zeiten von deinem Leib.

Beginne mit der Trägheit eines neuen Lebens.

Dich umzustimmen hat noch wenig Sinn,

gar zu verbittert mit dieser Welt

mit dir selbst, stur, bist du gekommen

und wirst du wieder gehen.

Auskosten willst du andere Lebensräume, bessere und freiere

und suchst dabei nur Wärme und Geborgenheit.

Ich wünsche dir sehr, dass du sie findest.

Aber glaub selbst nicht daran.

Und mein Herz bleibt noch lange, lange schwer und traurig.

Doch nie wirst du mich akzeptieren,

denn je mich kennen und achten.  SCHADE !

Vielleicht ist die Trennung das Einzige was wir brauchen

um verwundbar für uns zu werden

um uns neu zu finden  das Wahre in uns zu erkennen.

Wenn du hier bei mir im warmen Zimmer bist

heimlich denkend

ich bin deine Überwinterung – so dumm – so naiv.

Ich, die sich zu fast jeder Zeit deinem Willen beugt.

So denk ich schon an den Frühling

wenn der Sonne Strahlen des Winters Eis zum schmelzen bringt

sich die Türe öffnet – und du, du gehst für immer.

Und es tut mir so unendlich weh, dass ich lieber sterben möchte.

Du bist du!

Vielleicht hast du mich mit kommenden Jahren ein wenig gern ?

Bleib doch hier!


Wir - Integration


Ein  Geschwafel,

eine Schuldzuweisung überall

ich hab`s so satt.

Worte, Worte, keine Tat.

Alles Unbequeme und Anstrengende

wird erstickt mit „Demokratie“.


Wolkenbahn

Gib der Angst Flügel und somit Freiheit

Die Gänse sind geflogen

Wird die Ewigkeit mich das Leben genießen lassen

Schaue auf meinen Lebensbaum

Die morschen Äste brechen

und der Hauch von Neuem wirbelt um den Stamm

Nun alle Ängste ertränkt im Mut

Lachen ohne Anspannung bleibt

DEIN Gesicht ist die Erde

Unsere Vergänglichkeit ist DEIN Erbe an uns

ist die Mahnung an das Leben

DIR allein gehören meine gedachten Worte

die ich so für die Masse nicht wiederfinde

Könnten uns doch die Engel verbal und greifbar entwaffnen

Alle Wünsche verblassen in DEINER Ewigkeit –

doch jetzt sind sie da



Wunsch


Ich habe die Perlen der Weisheit hinuntergeschluckt.

Telepatische Umarmung?

Die Ferne unserer Begegnung

bläht mein Verlangen nach dir.

Grüne Träume – Ungeduld –

und die Zeit rinnt aus der Haut,

rinnt aus den Säften!