Gedichte S
Schlau sein fängt nicht mit Wut an
Wünsche rücken näher mit List
Weinen wird Lachen durch Geduld
Schneeglöckchen
Die Schneeglöckchen flüstern mit Anmut vom Kommenden.
Mit Sehnsucht
mit Erinnerung
mit Fantasie
bringen die Frühlingslüfte mir dein Bild.
Streichle die Spinnweben fort.
Küsse vergilbte Bilder.
Und warte still.
Schütze die Zunge deiner Feinde
durch deinen Kopf.
Dein Herz jedoch, wiege in Sanftmut und Geduld.
Nur manchmal lass es den Hals hinaufklettern.
Vielleicht die Fäuste ballen?!
Sehnsucht
Da bist du wieder Sehnsucht wie vor Jahren
Habe jetzt einen Mann, Kinder
Was ist anders
Ich glaub du bist gewachsen
Bist größer denn je, als ich allein war
Wo bleiben die Ruhe und Beständigkeit die ich suchte und wollte
Was wird geschehen mit mir
Ich muss gehen, die Antwort liegt in meinem tun
Es bleibt wie immer die Angst vor der Ausführung
Sichtweisen
Du stehst dort - ich stehe hier,
zwischen uns graue Platten der Trennung,
schau ich über den Rand
in deine große bunte Freiheit.
Jetzt steh ich neben dir,
alles Gestein längst abgetragen.
Ich guck mit dir auf ein Stück
von meinem -Kleinkarierten- meine Sicherheit.
Ich brauch dieses winzige Stück
und wünsch auch dir etwas davon.
Du lachst, schüttelst den Kopf,
Sicherheit macht träge!
Mir zum trotz brüllst du – Freiheit –
gewiss, dein reiches Konto trägt den Schrei.
Soldat
Der Krieg ist aus.
Mütterchen trockne dir die Träne.
Frauchen brauchst nicht mehr zu warten,
streichle das Söhnchen,
küsse das Töchterchen.
Im Graben liege ich tot für die Heimat.
Hoffte, mein Brief mit den Tränen der Schlachten,
mit der Sorge und Sehnsucht nach euch,
mit meiner Identität,
trägt der Kamerad nach Haus.
Pflanzt das Lebensbäumchen für mich,
für die Heimat, für die Soldaten.
Bitte tränkt es mit den Tränen um mich.
Soldat, wirst manipuliert,
du hier – ich dir gegenüber.
Gehen wir rückwärts ohne einen Schuss!
Sterne fallen leise
Doch sie brennen endlos
in den Wartesälen der pochenden Herzen
Mein Lächeln zeigt dir deinen Weg
Beende dein Zweifeln
Vertraue
Strohhalm
Strohhalme sind die Brücken
aus dem Schmerz in die Veränderung.
Ich will nicht dein Strohhalm sein.
Ich will deine Veränderung sein.
Suche
Die zwiegespaltenen Gedanken
nun gebannt in die zaghaften Schritte.
Vorwärts!
Angst – Schritt, Schritt, Schritt,
Schritt, Schritt, Schritt – Mut.
Die Straße unüberschaubar, lang.
Abzweigungen lauern, locken
und auch dort Vorwärts.
Kehre um in die Erinnerung.
Zweifel, Scham,
vom Gelächter der Masse verhöhnt.
Auch umgekehrt
bleibt der Gang Vorwärts.
Schritt für Schritt.