Viel Freude beim lesen

Gedichte P


P.


auf der Wiese zwischen den Kastanienbäumen sitze ich

der Wind drängt mich nach vorn

schiebt mich zum See

schaue in den See

schaue in den See säuselt er

und tatsächlich

die Sonne malt mit ihren Strahlen

mir dein Angesicht aus dem Himmel

bin ich leicht und zufrieden

denn du lachst dein Kinderlachen

wache auf

neben mir schnurrend die Katze

falte schlaftrunken noch die Hände

und flehe

lass mich zurück in meinen Traum

eine kleine Weile nur


Polen 1944


Ein starker Wille bezwingt die Angst

und versucht die Flucht.

Der Traum der lang erwünschten Freiheit

kriecht in die Leiber der Todgeweihten.

Gemeinsam vorwärts auf bloßen blutigen Füßen,

Partisanen erwarten die Fliehenden.

Immer weiter und weiter durch den Wald,

alle gehetzt, sind in Eile.

Dein Verhängnis – deine Schwäche!

Du kühlst deine Stirn mit dem Wasser des Baches,

deine Rettung!

Nun hinterher.

Doch welch Ironie – die Anderen von den Partisanen gemordet.


Im Dorf die Glocke der Gläubigen ruft,

dich jagt man davon.

Niemand gibt Brot und Wasser

diesem Jungen im Strafanzug


Hundegebell, Schreie, rennt er davon.

Über die Straße, durch den Garten, zurück, zurück.


Heimkehr ins Konzentrationslager!

Im Morgennebel ist es geschafft.

Er steht bereit zum Appell hinter den Baracken.

Erinnerung verschiebt die Gegenwart in die Zukunft.