Viel Freude beim lesen

Gedichte B


Begegnung ist Erinnerung

Was bleibt bewegt die Zeit


Begegnungen


Woher kommen wir wohl, dass wir uns finden konnten

und was wird bleiben nach so einer Begegnung.

Ich kam mit zittriger Hand und klopfendem Herz,

wird mir diese Tür geöffnet,

strömen mir Wärme und Verständnis entgegen,

wird mein Wort gehört?

Was mir begegnete war mehr.

Es sind ein kluger Kopf und ein Herz dem meinen gleich.

Ein behagliches Heim

und eine sanfte Stimme für meine Tränen und Verzweiflung.

Du erzähltest mir von deinem Rittersporn,

den ich am andern Ort in Händen hielt.

Du erzähltest mir von deiner Pfefferminze,

die mir am andern Ort so bekömmlich wart.

Du erzähltest mir von deinen Sonnenblumenkernen,

die er mir am andern Ort als Blume schenkte.

Ich kam zu dir, um mehr vom andern Ort, von Ihm zu wissen.

Zwanzig Meter entfernt von dir ist nun jener andere Ort

meines kurzen Glückes und deines Mannes Kindheitsstätte.

Du hast dorthin all das gegeben was ich genoss.

   ICH DANKE DIR

Jetzt sitzen wir in deiner schönen Stube

meine Ratlosigkeit ist die deine geworden.

So wollen wir nun hoffen, dass die Tür am andern Ort sich uns auftut, um zu begreifen.

Mir ist nun besser nach diesem Besuch

Und beim Gehen ist geblieben auf Dauer eine warme, feste Hand.

Zuhause lag ich noch lange wach und sann diesem Abend nach,

du liebe, alte Dame.


Besuch der Engel


In den Farben des Regenbogens

befindet sich die göttliche Gewissheit unseres Handelns

Wann immer wir ein Licht dieses Spektrums in unserem Körper empfangen

ist dies Gottesnähe  

Energie zum weitergehen


[Spektrum: (relative) Häufigkeits- Intensitätsverteilung der Bestandteile eines (Strahlen)gemisches in Abhängigkeit von einer gemeinsamen Eigenschaft, vor allem von der Wellenlänge bzw. Frequenz.]

( Duden – Fremdwörter)


Weitergehen dann

mit großem Respekt zu allem Leben

Mit Liebe


Betrachtung


Stärke belächelt schwäche.

Stärke ist auch

das Aushalten dieses Lächelns!


bevor ich ewig werde


In der Frühe im Garten warte ich auf den unentdeckten Tag.

Sanft begrüßt mich die Morgenröte

ich küsse ihr die Rosenfinger.

Sie lächelt, weil sie mir schon so lange so nah

doch in meinen Wimpern waren noch Schlaf und Traum.

Behutsam zieht sie den Morgen in den hellen Tag.

den aus der Weite der Hahn ruft.

Streift mich der Atem des Ewigen.

In die Laute der Natur gesandt

höre ich Seine Wahrheit.

Der Gesang der Vögel macht mir Fernweh

und ich möchte losziehen zu all den Lieben

nach den anderen Ländern,

zu all den Lieben die mein Weg bisher sammelte.

Das Bienenvolk labt sich am blühenden Kirschzweig

und ich selbst genieße die Speise der Freunde.

Die Züge fahren nahe, der Tag wird sicher heiß.

Schnurrend umschmeichelt nach der Sahne,

mir das Kätzchen die Wade.

Jetzt lauscht das Ohr dem Klang der Glocke für den Sohn.

Ein letztes Herbstblatt will sich verabschieden,

geräuschvoll kommt es über den Beton zu mir gekrochen.

Bewusst Herbst und Frühling empfindend

streift mein nackter Fuß die morgenbetaute Wiese.

Mir sind kostbare Stunden frischen Sinnes

im Morgenfrieden geschenkt.

…bevor ich Ewig werde!



Bild


Ich habe dich ganz anders gedacht,

als es heute meine Umarmung entdeckte.

Da kannte ich dich nun ein gutes Stück Zeit.

Mein Bild im Kopf – du bist von strotzender Größe,

mit einem undurchdringlichen Dickicht an Kopfhaar.

Und nun bist du ganz anders als ich dich hab gedacht

und doch so wunderbar.

Wunderbar sanftmütig und leise

unter dem lauten Getöse deiner Stimme.

Erotisch und geübt im Umgang der Komplimente,

so gehe ich durch die Tage, die Wochen, die Monate.

Immer mit im Gepäck den Augenblick deines Bildes.

Immer mit im Gepäck die Worte die so schmeicheln.

Immer mit im Gepäck den Hunger auf ein neues Bild.


Blind


So oft ich auch

durch den Blick der schwarz gewordenen Pupille

im Loch der Depression weine

Oh Wunder der Welt

die ihr mich speist

mit Schönheit von Gegenwart und Erinnerung

So fängt die Ewigkeit

lange noch nicht mein Lachen ein