Gedichte A
Abschied
Allein gehe ich jetzt unsere Wege
Gehe aus den Sonnentagen
nun in den Schattentagen
Lautlos betrete ich die Brücke
in die Sonnentage der Erinnerung
Neben mir keine Spur von dir
so sehr ich mich auch umschaue
es bleiben die Nebelschweife meines Wunsches
Doch ein Stern fällt schmerzlich in mein Herz
durchströmt es mir mit seinem Licht
und legt mir um die steifen Mundwinkel ein Lächeln
Sind die Seufzer der Trauer oft noch Last
so verblassen sie in den Stunden des lächelns
wenn dein Stern wieder und wieder in mein Herz fällt
An einem Tag werde ich aufwachen
und all meine Tränen
prall gefüllt mit der Schwere meines Schicksals
durchtränken die geschundene Erde
Sorgsam geschliffene Diamanten
die sie mir entreißt
und mal um mal hastiger verschlingt
Und verdorrtes Gras wird für mich grünen
An Gott und an alle
Bist Du der Hiob des Teufels
Gar anmutig auf blitzenden Eisen
mit gekrümmtem Buckel tanzt Er vor Dir
Haben wir DICH in ein falsches Mieder gepresst
Steh auf – da ist noch Liebe
Egal von wo wir kommen
David, Jesus, Mohammed – oder...
Lebenszeit wird totgeschlagen
Frieden auszuhalten macht Langeweile
bringt kein Geld
Geschöpft ist geschöpft
Rudern wir im Seelentiegel der Erde
Ist DEIN Sinn uns abhanden gekommen
Stummer Schrei verwirrtes Hirn
Hast uns DEIN Schöpfertum
auf die zermürbten Leiber geworfen
Steh auf – da ist noch Liebe
Gehen wir
Anzweifeln
Ist alles was mir an Anderen missfällt Anzweifeln?
Würde nicht Jeder und Jedes sich auflösen?
Ich verlöre das Wunder des Glaubens!
Athene
Athene, Athene
du speist mich mit den Früchten deines Olivenbaumes.
Das ist vermessen,
vermessen, zu weit hinausgelehnt.
Denn meine Verlacher in der Gegenwart
wird vor Neid meine Poesie nicht erreichen.
Athene, Athene
Weisheit – dein Besitz.
Demut und Glanz sind mir deine bekömmlichen Früchte.
Athene, Athene
Danke.
Aufruf
Lasst uns den Frieden aufwecken!
Aber nicht schon wieder mit gespielter Aktivität.
Lasst uns den Frieden aufwecken
mit Tat, über die Ländergrenzen hinweg
und über die Religionen hinaus.
Lasst uns den Frieden aufwecken
nicht mit Ingwertee in analytischen Gesprächsrunden,
nicht mit Besserwisserei,
nicht als Imagetrick.
Lasst uns den Frieden aufwecken
mit Umarmung, mit Aufmerksamkeit für das Andere,
mit Küssen, mit Lachen, mit Einladung, mit Begleitung.
Lasst uns den Frieden aufwecken
die Fremde zur Nähe machen.